Deine Daten sind viel wert!

Europol beschreibt in seinem aktuellen Bericht, wie sich der Diebstahl und Handel mit persönlichen Daten zu einer hochprofessionellen kriminellen Industrie entwickelt hat. Daten sind inzwischen eine eigene Währung im Cybercrime-Ökosystem. Cyberkriminelle zapfen in großem Stil Zugangsdaten, Passwörter, authentifizierte Sitzungen und sensible persönliche Informationen ab und verkaufen sie über koordinierte Plattformen. Dieser Handel befeuert alle möglichen Aktivitäten – von Betrug über Erpressung und Identitätsdiebstahl bis hin zu Cyberangriffen und der Verbreitung von Kinderpornografie.

Ein zentraler Befund ist, dass spezialisierte Akteure wie „Initial Access Brokers“ Zugang zu gehackten Systemen beschaffen und weiterveräußern. Es existiert ein arbeitsteiliger Markt: einer bricht ein, der nächste verkauft und ein weiterer setzt die Daten für Attacken ein. Infostealer-Malware sammelt heimlich Passwörter, Browserdaten, Cookies und mehr, um sie in Darknet-Marktplätzen anzubieten. Botnetze und Malware-Dropper automatisieren die Distribution dieser Schadsoftware, sodass großvolumige, koordinierte Angriffswellen möglich sind.

Der Bericht hebt hervor, dass Angriffe auf Lieferketten steigen: Kriminelle kompromittieren gezielt Softwarehersteller oder Dienstleister, um über diese Hintertüren in große Unternehmen oder öffentliche Einrichtungen einzudringen. Dabei setzen sie zunehmend auf Zero-Day-Exploits und ausgefeilte Social-Engineering-Techniken .

Künstliche Intelligenz spielt eine immer größere Rolle: Sie hilft bei der Personalisierung von Phishing-Nachrichten, beim automatisierten Generieren von Inhalten und beschleunigt Betrug und Malware-Verbreitung .

Europol warnt, dass dieser strukturierte Datenhandel eine erhebliche Gefahr für Gesellschaft, Wirtschaft und demokratische Prozesse darstellt. Der Bericht fordert eine verstärkte EU-Kooperation – sowohl bei Strafverfolgung, beim Zugang zu verschlüsselten Daten wie auch bei der Vorratsdatenspeicherung. Zusätzlich wird empfohlen, digitale Bildung und Sensibilisierung bereits in jungen Jahren auszubauen, um der Welle krimineller Datenökonomie langfristig entgegenzuwirken.

Heise hat darüber berichtet: https://www.heise.de/news/Europol-Datendiebstahl-ist-Big-Business-und-eine-erhebliche-Bedrohung-10440828.html

Hier ist der Bericht von Europol auf dem unsere Zusammenfassung basiert: https://www.europol.europa.eu/cms/sites/default/files/documents/Steal-deal-repeat-IOCTA_2025.pdf

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